AkuBond®- Beispiel Projekte

Bei allen Projekten muss von vorne herein gesagt werden , dass die Projektdurchführung hinsichtlich  Design und  Installation ausschließlich von unseren Geschäftspartnern und Kunden selbst vorgenommen werden . Wir unterstützen lediglich unsere Geschäftspartner und Kunden bei Bedarf mit akustischen Messungen.

Um zu veranschaulichen wie durch Einsatz von AkuBond® , Räume in ihren akustischen Eigenschaften auf das gewünschte Maß verändert werden , haben wir anhand einiger Beispiele den Ablauf eines Projekts vereinfacht beschrieben.

Im ersten Beispielprojekt - ein Cafe` mit Festsaal im Haus Milbeck - wurde von den Betreibern ( Fam. Köhnen) das " klassische Problem " der schlechten Sprachverständigung beschrieben. Wie sehr häufig (so auch in diesem Fall) beschrieben die Betreiber des Cafe´ und Festsaal´s das sich stark verschlechternde Sprachverständnis bei Zunahme der Anzahl an Personen im Raum. Ebenso bemerkten sie bei Veranstaltungen mit DJ der im vorderen Teil des Raumes seine Anlage installierte , das bei Durchsagen mit dem Mikrofon diese im hinteren Bereich des Raumes sehr schlecht zu verstehen waren.

Zunächst wurde also messtechnisch ermittelt , welches Problem in welchem Ausmaß vorlag. Mit einem Schallpegelmesser wurde die Nachhallzeit RT60 nach  DIN ISO 3382-2 vermessen und in einem Simulationsprogramm die theoretisch benötigte Art und Menge von Akubond-Absorbern ermittelt um den laut DIN 18041:2016-03 vorgeschlagenen Sollwert zu erreichen . Hierzu wurde eine Klassifizierung  des Raums nach der Art der Nutzung vorgeschlagen . In diesem Fall  Nutzungsart A2 für Sprache/Vortrag . Die Nachhallzeit bei dem Raumvolumen von 455 Kubikmetern sollte demnach unter 0,85 Sek. liegen. Nach der ersten Messung des Raums wurde eine Nachhallzeit von 1,18 Sek. (Mittelwert) festgestellt .  (siehe Bild 1)

 Bild 1. Erste Messung ohne AkuBond ,T1 = Messung , T2 = Simulation
Bild 1. Erste Messung ohne AkuBond ,T1 = Messung , T2 = Simulation

Bei genauer Betrachtung der Nachhallzeit in den verschiedenen Frequenzen war besonders im Bereich von 500 Hz bis 1250 Hz eine sehr hohe Nachhallzeit zu erkennen. Daraufhin wurde mittels des Simulationsprogramms zur Reduktion der Nachhallzeit auf den gewünschten Wert , der Absorber AkuBond 4b mit einer Stärke von 40mm und einem Gewicht von 4000g/qm bei einer Fläche von mind. 27 qm Deckeninstallation mit Luftspalt errechnet.

Verbaut wurden letztendlich 30 qm des Absorbers , wobei die Gestaltung hinsichtlich Farbe und Geometrie selbst gewählt wurde. Nach der Installation wurde erneut akustisch vermessen und eine Nachhallzeit von 0,79 Sek. ermittelt. Bei der Auswahl des Absorbers wurde besonders Wert auf eine gute Reduktion der Nachhallzeit im Frequenzbereich von   500 Hz bis 1250 Hz gelegt. 

Wie in Bild 2 zusehen , wurde das Ziel vollkommen erreicht , was Fam. Köhnen freudig alleine durchs hören schon bestätigen konnte. 

Bild 2. T1 = Messung ohne Akubond, T2 = Messung fertig mit Akubond
Bild 2. T1 = Messung ohne Akubond, T2 = Messung fertig mit Akubond

Unten sind zwei Bilder zu sehen mit den fertig installierten Deckenabsorbern . Das Design und die Installation wurden Kundenseitig übernommen.




Einsatz neuer AkuBond-med Absorber in Zahnarztpraxen

Bei dem nachfolgend beschriebenen Projekt wurde speziell auf die besondere Anwendung ein neuer Akustik-Absorber entwickelt,  

 Nachfolgend einige Bilder der Behandlungsräume nach der Ausstattung mit AkuBond-med Absorbern ( einige Absorber wurden auch bedruckt )

Die Firma ExPerbond ,die sich mit der Entwicklung als auch mit der Produktion und Konfektionierung von akustisch wirksamen Absorbern hauptsächlich befasst , hat die Problematik in der Zahnarztpraxis einmal genauer unter die Lupe genommen. Basierend auf den medizinische-physiologischen Grundlagen und den vor Ort durchgeführten akustischen Messungen , wurde ein Lösungsansatz erarbeitet der zur Entwicklung von speziellen , auf eine Zahnarztpraxis typischen Lärmbild passenden Akustikabsorbern führte . Ebenso wurde in Zusammenarbeit mit der Zahnärztinnenpaxis Dr. Hasenau & Mast-Derr in Rees-Haldern , sowie dem Fenster und Akustikbaubetrieb Ralf Frentzen Bocholt , ein Gesamtkonzept für alle sich in der Praxis befindlichen Räumlichkeiten entwickelt.

Die grundsätzliche Problemstellung 

Das arbeiten mit Speichelabsauggeräten sowie zahnbehandlungstechnische elektrische Geräte mit hohen Drehzahlen erzeugen einen hohen Schallpegel besonders im mittleren und hohem Frequenzbereich. ( siehe Abb.1 ) Da das Gehör die höchste Empfindlichkeit zwischen 1800 Hz und 5000 Hz besitzt, ist die Belastung hier also am größten. (siehe Abb.2) Durchgeführte Messungen beim z.B. Bohrvorgang mit einem Diamantbohrer in der Turbine ergaben: ab einer Frequenz von etwa 1600 Hz bis 8000 Hz kommt es zu einem starken Anstieg des Schallpegels vom Ruhezustand im Raum ( ca. 25 dB) auf 71 dB konstant bis zu 90 dB in den Spitzen .


Abb.1 Terzspektrum Bohrer in der Turbine
Abb.1 Terzspektrum Bohrer in der Turbine
Abb.2 Ruhehörschwelle
Abb.2 Ruhehörschwelle

 Dies hat zur Auswirkung das ab einen äquivalenten Dauerschallpegel von 70 dB A als aurale Lärmwirkung eine reversible Hörminderung ( Vertäubung ) auftritt. Extra aurale Lärmwirkungen zeigen sich unter anderem in verschiedenen physiologischen und psychischen Reaktionen, die über das zentrale und das vegetative Nervensystem des Menschen vermittelt werden. Diese Wirkungen entsprechen einer Stressreaktion. Sie haben keinen strengen Pegelbezug und entstehen in unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang zur Schallexposition und klingen nach der Exposition schnell wieder ab. Allerdings können andauernde Stresssituationen negative (chronische) Auswirkungen haben . Diese können sein

  • eine Beeinträchtigung der Sprachverständlichkeit.

  • der akustischen Orientierung

  • Störung der Arbeitsleistung (kognitive Leistung)

  • akute psychische Wirkung wie Belästigung ,Ärger und Nervosität

  • akute physiologische Wirkung - Stresshormone aktivieren das Herz Kreislaufsystem.

Wie auch weiter in den technischen Regeln für Arbeitsstätten zu lesen ist (stand März 2021) wird die Tätigkeit des Treffens von Entscheidungen mit hoher Tragweite , ggf. unter Zeitdruck wie auch ärztliche Untersuchungen ,Behandlungen und Operationen , in die Tätigkeitskategorie 1 eingestuft.

Bei dieser Kategorie darf (lt. techn. Regeln) der maximal zulässige Beurteilungspegel von 55 dB (A) nicht überschritten werden. Selbst in der Tätigkeitskategorie 2 für mittlere mittlere Konzentration darf der Beurteilungspegel 70 dB (A) nicht überschreiten.

Des weiteren hat die Nachhallzeit in einem Raum zusätzliche Auswirkungen auf das Sprachverständnis und auf das Hörempfinden . Schallreflexionen die stark und/oder zeitlich verzögert auftreten werden als sehr störend empfunden.


Lösungsansatz:

Herstellung und Einbau von akustisch wirksamen Absorbern die besonders im Frequenzbereich von 1600 bis 8000 Hz den Schalldruck , sowie die Nachhallzeit reduzieren. Des weiteren sollte der Absorber gesundheitlich völlig unbedenklich und Recyclingfähig sein.

Entstanden ist der AkuBond-med  Absorber , welcher alle diese Anforderungen erfüllt.

Das Resultat lässt sich sehen und hören . Die Messungen nach dem Einbau ( als Rasterdecke) zeigen eine Reduktion der Nachhallzeit von vorher 1,6 Sek. auf 0,31 Sek. ( Abb.3) Gleichermaßen reduzierte sich der Schalldruckpegel um 7,2 dB (Abb.4). Hierzu ist noch zu sagen das eine Reduzierung des Schalldruckpegels um 10 dB als Halbierung der Lautstärke empfunden wird und die Nachhallzeit der eines Tonstudios entspricht.

Abb.3 Mit und ohne AkuBond-med
Abb.3 Mit und ohne AkuBond-med
Abb.4 Reduktion des Schalldruckpegel
Abb.4 Reduktion des Schalldruckpegel